Sie sind hier: Startseite  -  Familien  -  Besondere Situationen  -  Wochenbettdepression

Wochenbettdepression

Von einer Wochenbettdepression sind 8 % der Gebärenden also 8 von 100 Frauen betroffen.  Wichtig ist hier die Unterscheidung zum Babyblues, welche fast jede Frau nach der Geburt mehr oder weniger schwer betrifft. Der Babyblues ist dabei eine vorrübergehende Reaktion auf die Hormonumstellung nach der Geburt. Die Frauen haben Stimmungsschwankungen und werden immer wieder von Gefühlsausbrüchen überrollt. Der Babyblues hält aber im Gegensatz zur Wochenbettdepression nur ca. 2 Wochen an und nimmt einen leichten Verlauf.

Wochenbettdepressionen betreffen die Frauen in der Regel einige Monate.

Es gibt einige Risikofaktoren, welche dazu führen, dass die Wahrscheinlichkeit an einer Wochenbettdepression zu erkranken verstärken können:

  • Soziale Riskofaktoren, wie mangelnde Unterstützung durch Partner und Familie
  • Belastende Lebenserfahreungen wie häusliche Gewalt und Missbrauch
  • Psychische Risikofaktoren wie Depression oder Angststörungen schon vor oder während der Schwangerschaft
  • Weitere Risikofaktoren entstehen, wenn
    • Frauen sehr ausgeprägt auf Hormonschwankungen reagieren
    • Frauen nach Geburten oder vor der Regelblutung Anzeichen von Depressionen erleben
    • Wochenbettdepressionen in der Familie häufiger vorkommen

Auswirkungen einer Wochenbettdepression

Die Gefühlszustände welche eine Wochenbettdepression auslöst sind sehr belastend für die Frau und auch die ganze Familie. Die Frau ist häufig nicht mehr oder nur eingeschränkt in der Lage sich um die Anforderungen des Alltags angemessen zu kümmern. Die Frauen ziehen sich oft stark zurück, was zu einer Vereinsamung führt und die Symptome verstärken kann.

Dies führt in der Regel zu einer Belastung der Eltern-Kind Beziehung, da die Frauen häufig Probleme haben den elterlichen Aufgaben nachzukommen. Herausforderungen können dabei beispielsweise die Einschlafbegleitung, die Gewährleistung der Sicherheit des Kindes und die angemessene (emotionale) Zuwendung sein.

Typische Anzeichen für eine Wochenbettdepression

  • anhaltendes Stimmungstief (tiefe Traurigkeit, häufiges Weinen)
  • Gleichgültigkeit gegenüber Dingen, die normalerweise Freude bereiten
  • Ängstlichkeit
  • Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörungen
  • Selbstzweifel, Grübeln
  • Gedanken an Selbstverletzung oder daran, dem Baby zu schaden

Wo finden Frauen und Familien Hilfe?

Um Hilfe zu bitten fällt Menschen mit depressiven Verstimmungen oft schwer. Am ehesten bietet es sich an sich an eine*n professionelle*n Helfer*In zu wenden. Die Hebamme, die noch in die Familie kommt oder die Beratungsstelle in der Gegend etc.

Wir beraten Sie bei Problemen, wenden Sie sich gerne an uns.

Bei massiven Beschwerden ist es wichtig sich ärztliche Unterstützung zu holen. Sie können sich an ihren Hausarzt, Frauenarzt oder eine psychologische Beratungsstelle wenden. Diese können Sie dann beraten, ihnen eine Einschätzung der Situation geben und Sie an den entsprechenden Facharzt verweisen. Eine Diagnose kann in einer psychotherapeutischen Praxis gestellt werden.

Unter folgendem Link finden Sie therapeutische Angebote im Landkreis Schwandorf:

https://koki-landkreis-schwandorf.de/koki-adressen/therapeutische-hilfen/

Eine große Selbsthilfeorganisation zu peripartalen psychischen Erkrankungen findet ihr unter: 

https://schatten-und-licht.de/