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2011 wurde das Gesamtkonzept zum Kinderschutz durch die Kinderschutzambulanz am Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München ergänzt: Bei Verdacht auf körperliche Misshandlung oder sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen ist die bayernweite Kinderschutzambulanz kompetente Anlaufstelle, insbesondere für Ärztinnen und Ärzte sowie für Jugendämter. Kinder und Jugendliche werden schnell, umfassend und kostenlos untersucht, Verletzungen dokumentiert und Beweismittel und Spuren einer Misshandlung gesichert. Die Kinderschutzambulanz bietet ferner kompetente Beratung bei Unsicherheiten im Umgang mit möglichen Kindeswohlgefährdungen. Über remed online, den konsiliarischen Online-Dienst der Kinderschutzambulanz, können Ärztinnen und Ärzte sowie Fachkräfte der Jugendämter zudem kostenlos und gegebenenfalls auch anonym Beratung und Informationen erhalten.
Sowohl die Kinderschutzambulanz als auch remed online werden vom Bayerischen Familienministerium unterstützt und finanziell gefördert.
Die Rechtsmedizinerinnen und Rechtsmediziner der Kinderschutzambulanz führen auf Grundlage des Ärzteleitfadens interdisziplinäre Qualifizierungs- und Fortbildungsveranstaltungen durch und tragen somit dazu bei, dass landesweit einheitliche Qualitätsstandards gewährleistet sind. Ziel ist dabei, dass dezentral in bayerischen Kinderkliniken kompetente Ansprechpartner bei Kinderschutzfragen zur Verfügung stehen, die selbst als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren tätig sein können und in ihren Kliniken interne Strukturen zur Kinderschutzarbeit, z. B. Kinderschutzgruppen, etablieren. Bislang wurden flächendeckend alle Kinderkliniken in Bayern erreicht.
Telefonisch ist die Ambulanz rund um die Uhr unter der Nummer (089) 218 073 011 erreichbar. In der Kinderschutzambulanz können Kinder und Jugendliche unabhängig von einer Strafanzeige schnell, umfassend und kostenlos untersucht, Verletzungen dokumentiert und Beweismittel und Spuren gesichert werden. Die Kinderschutzambulanz schließt mit ihrem Angebot eine Lücke zwischen Jugendhilfe und medizinischer Diagnostik und stärkt so den Kinderschutz in Bayern nachhaltig.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales